Kannst du dich erinnern, wann du letztmals frustriert, gereizt oder lustlos warst? Niemand von uns ist davor gefeit. Wir alle kennen diese Gefühle. Wann passiert´s und woher kommt´s?
Meine Erfahrung:
Mai 2017. Saint-Laurent-du-Maroni. Französisch Guyana. Nach 1 ½ Monaten Arbeit in der Schweiz kommen meine Tochter Seraina und ich zurück zu unserer Familie aufs Schiff. Mitten in die Regenzeit. 90 % Luftfeuchtigkeit. Es gießt wie aus Kübeln. Jeden Tag. Stundenlang. Wir sind zu siebt auf unserem 12-Meter-Segelschiff. Mit Hund. Alles ist nass und feucht. Nichts trocknet mehr. Die Straßen im Städtchen stehen unter Wasser. Keine Rückzugsmöglichkeit. Und das wochenlang. Frust und Gereiztheit waren die Konsequenz. So hatte ich mir das Leben in Südamerika nicht vorgestellt. Obwohl ich von der Regenzeit wusste.
Ursachen für Frust, Gereiztheit und Lustlosigkeit finden sich in Unzufriedenheit mit der eigenen Situation, enttäuschten Erwartungen oder auch Ungerechtigkeiten, die uns widerfahren. Auch ständiger, hoher beruflicher Druck, gesellschaftliche oder familiäre Erwartungen an uns, oder überhöhte Erwartungen an uns selbst: stimmen unsere wahren Bedürfnisse und Ressourcen nicht mit der tatsächlichen Situation überein, stellen sich Unzufriedenheit und negative Gedanken ein. Sind wir über längere Zeit damit konfrontiert, kann dies zu Aggressionen, Depressionen bis hin zu Burnout, verbunden mit körperlichen Beschwerden führen.
Wir sind in unterschiedlichem Maße mit Frustrationstoleranz ausgestattet. Der Fähigkeit also, mit Frust umzugehen und Frust auszuhalten.
Frustrierende Situationen im Leben lassen sich nun mal nicht vermeiden. Aber: je besser wir uns selbst kennen, unsere Ressourcen, unsere Reaktionsmuster, vor allem aber unsere wahren Bedürfnisse, desto eher können wir frühzeitig Gegensteuer geben. Die Segel anders setzen, wenn der Wind gedreht hat, das Ziel verändern, die Strategie anpassen. Oder auch professionelle Hilfe suchen.
Neue Wege, neues Denken, Aufbruch. Albert Einstein wird mit diesen Sätzen zitiert: «Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert.»
Selbstkenntnis. Loslassen. Aufbruch.
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